Annika’s Weg in die Unterwasserwelt

Annika's Weg in die Unterwasserwelt

So meine Lieben, hier folgt nun ein Blogbeitrag rein von Annika. Also im Moment sitze ich ganz gemütlich vor dem PC, neben mir dampft eine heisse Tasse Kaffee und die Kekse sind auch nicht weit. So langsam wird mir bewusst, auf was für ein Abenteuer ich mich wirklich einlasse. Leute, ich werde tauchen lernen! Ich! Ich, die eher fürs gemütlich plantschen geeignet ist. Dachte ich bis anhin.

Annika Badewanne
Annika's erste Taucherfahrung.....

An alle die mich noch nicht kennen, eigentlich mache ich um Wasser eher einen grossen Bogen und bis Dato war es mir auch lieber, wenn ich nicht genau wusste, was da unter mir, im kühlen blau abging. Wisst ihr was ich meine? Doch seit ich mit Marco zusammen bin, der übrigens sehr selten ein anderes Gesprächsthema hat…sorry Marco aber ist so….wird man irgendwie von dieser Taucherwelt angesteckt. Je länger ich mich damit beschäftigt habe, vor allem mit der Thematik Hai, ist diese Faszination wortwörtlich auf mich übergeschwappt. Nun wage ich ihn also, den ersten Schritt ins Ungewisse. Es wird ja gesagt, dass man sich im Leben Ziele setzen soll. Hier also mein Ziel, ich möchte auf unserer Reise meine Angst überwinden, erstens tauchen zu lernen und zweitens mit Haien zu tauchen. Gerne nehme ich euch auf diesem Weg mit. Drückt mir die Daumen und bleibt unbedingt dran!

Eure Travelmind-Blogger Annika

21.04.2019

Liebe Travelminder

Heute soll es also wirklich losgehen, der Weg ins Ungewisse, in die dunklen tiefen, zu den Meeresbewohner, der Schrecken der Unterwelt...Ich?! Die sonst bei der klarsten Meeressicht vor jedem kleinen Fisch einen Herzinfarkt erleidet. Wie mir zu Mute ist, könnt ihr euch nicht in euren kühnsten Träumen ausdenken, ich übertreibe nicht, nie!

Da war ich nun, es gab kein zurück! Ganz ehrlich, ich bin schon sehr froh, macht Marco's Mami den Kurs mit mir.

Bestimmt habt ihr aber den letzten Bericht über das Schwimmen mit den Haien gelesen, oder? Seither kommt zur Panik doch ein wenig der "Gwunder". Kaum wage ich es auszusprechen aber auch ein wenig Vorfreude. Ziemlich spezieller Gefühlscocktail. Nach den ersten Theoriestunden bin ich eigentlich wieder davon überzeugt, dass ich das niemals hinkriege! So viele Gefahren, Ungewissheit. Halloooo?! Warum macht man das freiwillig??? Item, aufgeben liegt ja sicherlich nicht drinn, schon nur für euch, Leute!

Erster Poolgang steht an. Heiterenfahnen, bis man den Wetsuit anhat! Eine gefühlte Ewigkeit und 300000 verbrannten Kalorieren weniger (immerhin wird es dadurch immer einfacher in den Anzug zu kommen- Spoiler, dachte ich) habe ich mich entlich in das Ding gepresst. Immerhin macht er eine schöne Figur, was will man mehr. Möglichst schmackhaft sollte man für all die Tiere ja aussehen, die einen Fressen werden...jaaaaaaaa Marco ich weiss ja, nichts wird mich fressen, höchstens Testbisse blablabla...Nun aber, richtig sanft werde ich in den Pool geschmissen. Keine Luft, ich gehe unter, warum, der Pool sah niemlas so tief aus, ohhh Mundstück vergessen, atmen, Luft, ich überlebe, Testament wieder gestrichen....OH MEIN GOTT ist das komisch unter Wasser atmen zu können! So toll! Ohne Mist jetzt, du fühlst dich wie ein Astronaut. Ziemlich cool eigentlich. Unter Anweisungen unseres Tauchlehrers (an alle Mädels, ich kann die Gerüchte um das Phänomen "Tauchlehrer" verstehen, keine Angst Marco, alles nur Recherche!), gehen wir einige Übungen durch. Jetzt will doch der tatsächlich, dass ich meine Maske ausziehe! Gehts dem noch. An dieser Stelle an alle Tauchanfänger, ich kann euch beruhigen, dass ist echt easy! Und wenn ich das sage heisst das was. Während der zweiten Poolsession will es der Kerl aber wieder wissen. Auf einmal fängt er an, seine Tauchjacket auszuziehen. Ich will mich schon nach hinten lehnen weil ich denke die "Magic-Mike-Show" geht los aber NEIN, der wollte dann, dass wir es ihm nachmachen! Klar, ein klacks!

Ich, die bereits am Morgen mühe habe, das Richtige Hosenbein zu erwischen aber diese Blösse gebe ich mir jetzt nicht und gebe alles! Haha zu meinem Erstaunen sogar mit Erfolg. Was mich echt erstaunt ist, wie gelassen man unter Wasser ist. Wo will man denn auch überhaupt hin? Mein Fazit nach den Pooltauchgängen ist, dass es mir erstaunlich viel Spass macht. Gespannt bin ich jetzt, wie ich auf das Salzwasser, die Fische, Tiere, Korallen etc. reagieren werde, sobald ich im Ozean bin. Ihr auch? Dann bleibt dran... ;)

An dieser Stelle schon einmal ein riesen Dankeschön an Martin und Brandon, für eure Geduld, euren Charme ;) und vorallem euren Mut, mir das Tauchen beizubringen! Ich habe echt ein riesen Glück so einen tollen Tauchlehrer wie Martin zu haben! Das ist bereits die halbe Miete.

Da ich doch ein wenig zu fest damit beschäftigt war zu überleben gibt es hier nicht wirklich viele Bilder...soorrryyy... ;)

Eure Travelmindbloggerin Annika

01.05.2019

Da wäre ich nun....sitze auf einem Gummiboot, Tauchausrüstung an, Pressluft kommt durch das Mundstück, jetzt soll es also losgehen, der erste Sprung- ok hier eher Fall- ins Salzwasser...wie es aber soweit kam, wie ich mich ehrlich fühlte oder immernoch fühle möchte ich euch gerne erzählen. Spulen wir also ein paar Tage resp. Stunden zurück. Wer den letzten Reisebericht gelesen hat weiss ja nun sehr ausführlich über unsere Wetterlage Bescheid.

Bevor es in aller Herrgottsfrühe losging war ich extrem nervös, meine Knie zitterten und mein Magen rebellierte vom Feinsten! Zu diesem Zeitpunkt war ich so froh, dass noch eine stündige Autofahrt nach Aliwal Shoal vor uns lag. Nur ein kleiner Einschub, hier bei uns, bei den Protea Banks ist es für Anfänger leider alles andere als geeignet, da es quasi keine Tauchgänge die weniger tief als 35-40 Meter sind, gibt. Wie gesagt, war in dem Moment für mich sehr in Ordnung.

Wie wir aber ja alle wissen, geht so eine Stunde einfach rasend schnell vorbei. Dort angekommen, zog ich tapfer -nach gefühlt 10000 Angstbissi- meinen Wetsuit an. Ich wollte mir ja nichts anmerken lassen. Nun aber, Schwimmwesten über den Kopf gestülpt und raus ging es. Wer sich fragt warum diese Westen, darf gerne den Wellengang und die Brandung nachschlagen gehen.

Als wir uns da so durch die Wellen kämpften als gäbe es kein Morgen mehr-chapeau vor dem Skipper, wurde mir irgendwie klar, dass das Wasser nicht so klar war (haha Wortwitz). Ein dumpfes Gefühl überkam micht, wurde dann auch nicht unbedingt besser, als der Tauchgangleiter uns über die vielen Gefahren des Verlorengehens unterrichtet hat.

Ich möchte da jetzt wirklich nichts beschönigen, die Sicht war echt mies! 2 Meter maximum. Trotzdem ging es runter, wir hatten ja schliesslich einige Skills zu bewältigen. Kaum schwappte das Wasser über meinen Kopf zusammen, wurde mein Puls immer ruhiger. Sanft gleitete ich am Sicherheitsseil herunter, bis ich den Sandboden unter meinen Knien spürte. Wir gingen eine Übung nach der Anderen durch, ohne Eile, ohne Stress. Leider wurde die Strömung dann immer heftiger, so sahen wir uns dann gezwungen (sahen hahahaha), den Aufstieg anzutreten.

Nachdem wir uns wieder zurück ins Boot gekämpft hatten, ohne Witz jetzt, das ist für mich rückblickend gesehen echt die grösste Herausforderung und Kraftakt, wurde ziemlich schnell entschieden, dass wir weiter raus mussten, wo der Ozean zwar unendlich tief ist aber die Sicht immerhin ein bisschen besser. Kein Problem, wird ja schliesslich auch nur ein angefütterter Haitauchgang sein. Easypeasy das so beim zweiten Tauchgang, oder?! Puls dementsprechend auch wieder oben, dankeschön! Die Tarierung will ja schliesslich trainiert sein...nun aber wieder, keine Wiederworte, zurück ins Wasser, Frau will ja noch immer mutig sein. Jetzt aber zu meinem Resumee, die Haie haben so eine Ruhe ausgestrahlt, dass es mir wirklich sehr leicht viel, mich mit ihnen anzufreunden und auf der anderen Seite war ich so mit mir selbst und dem Überleben beschäftigt (nicht wegen den Haien sondern bestand meine grösste Angst immer noch darin vor dem eigenen Versagen), dass ich sie sehr häufig nicht wahrgenommen habe. Wieder an der Oberfläche, der ertse Atemzug, die Glücksgefühle übermannen mich. Ich bin getaucht, im Ozean, mit schlechter Sicht, mit Haien! Irgendwie realisiere ich das erst jetzt so richtig, als die Worte vor meinen Augen erscheinen. Krasse Sache!

Die zwei weiteren Tauchgänge am nächsten Tag waren einfach atemberaubend, die Sicht war 10000 Mal besser als am Vortag! Ich sah Nemo, Dorie, einen Rochen, Muränen, heiterenfahnen viele Meeresbewohner! Ob ich nicht wieder den "Gagg" in der Hose hatte? Aber sowas von! Wer mich kennt, kennt zwangsläufig auch meine Nervosität aber wie am Vortag verflog diese beim ersten Atemzug unter Wasser.

Sumasumarum (oder wie man das schreibt), habe ich das Open Water bestanden und darf nun ganz offiziell die Gewässer auf dieser Welt unsicher machen...woooohoo!!!

Ich bin ja gespannt wie meine Tauchkarriere weitergeht...ihr auch? Also, bleibt dran! ;)

Eure Travelmindbloggerin Annika

11.08.2019

Ich weiss, ich bin euch diesen Beitrag schon so lange schuldig, bitte entschuldigt. Irgendwie kommt einfach das Reisen immer dazwischen, blöde Sache. :P

Das Open Water wäre nun also tatsächlich geschafft, ich habe es wirklich gewagt, den Schritt in die Unterwelt-ehhhh Unterwasserwelt. Bis zu 18 Meter darf ich nun gehen-tauchen-was auch immer, ist doch toll, tiefer als im Sprungbrettbecken in der Badi, reicht für mich. Oder etwa doch nicht?! Die grossen Jungs gehen aber immer tiefer, ich darf nicht mit, stehe am Strand und winke. Wäre theoretisch nicht so ein grosses Problem, wäre da nicht mein eigener Ehrgeiz. Eigentlich wäre ja direkt nach dem Open Water das Advanced geplant gewesen, doch leider wütete in Margate ja ein ziemlich heftiger Sturm und so lief uns die Zeit davon. Irgendwie war ich erleichtert, denn weitermachen wäre auch wieder mit Lernen verbunden...hahaha worldsfirstproblem, gell? Schwache Ausrede? Habt ja recht. Wie gesagt, irgendwie nagte es dann doch an mir, dass ich mich noch nicht zu den grossen Jungs zählen durfte, bin doch auch stolze 1.80 m! :P Also, ans Herz gefasst und direkt weiter gemacht. Dazwischen war ich noch kurz mit Mako- und Bluesharks tauchen und habe ein Unterwassertänzchen mit Seehunden gewagt. Nun war ich mir definitiv sicher, ich will und muss tiefer gehen.

An alle die mit Tauchen anfangen, glaubt mir, ich war super nervös. Es ist doch noch immer sehr ungewohnt aber macht gleichzeitig einfach auch super viel Spass. Kurz zur Erklärung, das Advanced zu machen bedeutet nicht zwingend, dass man danach der super Taucher wäre und dass auch nur fortgeschrittene Taucher diesen Kurs machen dürfen. In diesem Kurs werden die Skills verfeinert und ausgeweitet und ahhhh jaaa genau ein Deep-Dive bis zu 30 Meter. Zu Beginn darf man aus verschiedenen Bereichen aussuchen. Ich habe mich für einen Wracktauchgang, Search and Recovery, Marinelifespecialist, Navigation und den Deepdive entschieden (die letzten zwei sind so oder so vorgegeben). Am meisten Bauchschmerzen hatte ich vor dem Navigationstauchgang. Alle die mich kennen, ihr wisst warum. An alle anderen, ihr könnt es euch vorstellen. Für die, die es nicht können. Ich gehöre zur Spezies, die tatsächlich unter Wasser vor sich her summt, ja summt, und den anderen hinterhertöpelt. Navigation läuft also bei mir!

Ich denke mal, euch interessiert der tiefe Tauchgang? Also ganz ehrlich, ich weiss für ein paar stellt das das grössere Problem dar, aber lustigerweise spielt mir das nicht so eine Rolle. Klar, auf der einen Seite ist es schon sehr speziell, wenn du die Oberfläche gar nicht mehr sehen kannst und im besten Fall ist die Sicht auch noch so wahnsinnig, dass man sich beinahe unterhacken muss beieinander. Für mich ist es aber so, unter Wasser ist unter Wasser, da spielt die Tiefe nicht mehr eine solch grosse Rolle. Nun ja, mein Luftkonsum ist immer noch sehr sehr hoch also hiess es nach 25 Minuten wieder auftauchen-habe mir aber sagen lassen, dass das ziemlich in Ordnung sei-merci lieber Tauchlehrer! Ahhh ja auch bei diesem Kurs hatte ich wieder ein solch riesiges Glück mit meinem Tauchlehrer, so ein cooler Kerl! Sodela, nun war das Navigieren an der Reihe! Heieiei! Wollt ihr was peinliches hören? Ich glaube ich hatte noch nie einen Kompass in der Hand! Ok, um meinen Papi kurz in Schutz zu nehmen, doch hatte ich, er hat es versucht! Habe auch auf meinen 12ten Geburi ein Sackmesser geschenkt gekriegt (welches übrigens auch auf dieser Reise in meinem Rucksack mit dabei ist-da soll noch einer sagen ich trage keine Sorge;)) Kurz und gut, ein Pfadfindermädchen war ich nie und werde ich bestimmt auch nicht mehr werden, Marco gibt sich zwar schon eine riesen Mühe.

Jetzt kommt es aber Leute, haltet euch fest! Das Navigieren fiel mir echt am leichtesten! Wie kommt das? Hallo Pfadi ICH KOMME!!!!

Was ich dann am Ende des Kurses erfahren habe war, dass es gar keinen Test gibt! Das alte Streberherz in mir machte einen Sprung, gelernt für nichts?! Kann nicht sein! Deshalb machte ich gleich noch den NITROX-Kurs und durfte dann doch noch eine Kreuzchenprüfung ausfüllen, welch Erleichterung! Ehhmmmm nein eigentlich gar nicht denn, Prüfungsangst lässt grüssen. Nicht lachen, ist so aber hätte sowieso wieder eine neue Diät starten wollen... :P

Nun meine Lieben, das wäre mein Bericht zum Advanced gewesen. Ich bin echt froh, habe ich ihn gemacht denn zum Beispiel auf den Galapagos gibt es nur sehr wenige Tauchgänge über 18 Meter, auch die erweiterten Skills helfen mir sehr dabei, meine Taucherlebnisse noch mehr zu geniesssen. Ob ich weiter machen werde? Hmmmm da bin ich echt noch unschlüssig, da wäre dann der Rescue an der Reihe und da müsste ich Menschen retten, holla die Waldfee!

So long my dears, fröhliches blätterlen und bis zum nächsten Tauchbericht!

Eure Travelmindbloggerin Annika

6 Comments

  1. Michael Winkler sagt:

    Herzlichi Gratulation zur Wassertoufi!
    Witer so….u nid vergesse, es keni nur guete toucher – nur die si guet wo ou alt werde!

    Liebe Gruess, Mischu

  2. Brünu sagt:

    Hy Annika. Gratulation for your to the open wather. Sackstarch????.
    Ig schisser würdi das nid schaffe????

  3. Bruno und Marlies Hecht sagt:

    Hey, nur Muet und jede Tag echli en längere Blick über de Badwannerand us. Mit professioneller Aleitig und liebevoller Understützig wirsch es schaffe – au im Nasse. Zwar, grad echli unheimlich wärs mer ja scho au.
    Mir wünsched eu vill schöni Erläbnis und freued eus uf eui Bricht drüber. Liebi Grüess d`Grosselterä

    • travelmind.ch sagt:

      Liebi Grosseltere! Merci viu mau für die liebe und ufmunterende Wort! Ha bereits e Zäihe i Atlantik gsteckt hie in Namibia. Bi dem Abentüür ging es Schrittli necher…
      Bis bald! Liebs Grüessli Annika & Marco

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